Erfasstes Höhenprofil auf dem Nyon |
Bosch eBike Systems hatte hier bereits im August 2013 auf der Eurobike eine erste Version des neuen Boardcomputer Nyon auf dem Messestand gezeigt. Seiner Zeit war der Entwicklungsstand sicherlich noch in einem recht frühen Stadium, daher zeigt man es dem Anschein nach eher so nebenbei.
Nyon ist ein kleiner Computer mit einem 4,3" großen Farbdisplay welcher über den CAN Standard Daten aus dem eBike einlesen und ausgeben und somit verarbeiten kann.
Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt war die Faszination und die Möglichkeiten, welche dieser neue eBike Computer mit sich bringt überwältigend. Schließlich war es erstmals möglich vielerlei detaillierte Information aus dem eBike System über eine einfache grafische Oberfläche darzustellen.
Nach weiterer Entwicklung wurde Nyon dann erstmals offiziell und somit zur Nutzung bereit im Juni 2014 auf der Bosch Sneak Preview vorstellt. Im Handel war das System dann ab Herbst 2014 verfügbar.
Aktuell kämpft das System noch mit einigen Synchronisationsproblemen im Zusammenspiel mit der Auswertung der erfassten Streckendaten. Als Boardcomputer am eBike macht es aktuell aber eine gute und vielversprechende Figur.
COBI System |
Bisher ist COBI allerdings nur als Prototyp vorhanden, die Martkeinführung ist für Juni 2015 anvisiert. Um diese zu realisieren, hat man auf der Internetplattform Kickstarter Geld für das Projekt gesammelt. Ziel waren ursprünglich 100.000$. Diese wurden bereits nach wenigen Tagen erreicht. Letztendlich hat man knapp über 400.000$ für das System sammeln können - eine Summe welche die große Nachfrage und damit das Begehren nach dieser Technologie belegt.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Für den Endverbraucher kann es nur von Vorteil sein, wenn es mehrere System mit der gleichen Zielsetzung auf dem Markt gibt. Der Kunde hat damit die Wahl, ob er sich für ein offenes System in Form des COBI oder für ein geschlossenes wie dem Nyon entscheidet.
Ähnliche Entwicklungen kennen wir aus dem Bereich des Smartphones, hier am Beispiel für IOS (geschlossen) und Android (offen). Die Vor- und Nachteile der jeweiligen System dürften dem routinierten Nutzer sicherlich bekannt sein.
So haben wir bei einem geschlossenen System den Sachverhalt, dass der Hersteller alles aus einer Hand gestaltet und verwaltet. Sprich Hard- und Software sind im Idealfall optimal aufeinander abgestimmt und bilden somit eine Einheit. So erkennen wir es bei Boschs Nyon. Hier haben hier wir die eBike Hardware bestehend aus Antrieb und Fahrrad-Computer sowie der darin befindlichen Software welche mit internen Erweiterungen ergänzt werden kann.
Bei COBI geht man den Weg günstige, rechenstarke und weit verbreitete Smartphones (Iphone und Android Geräte) als einen Teil der Hardware Einheit zu nutzen und diese mit der bestehenden Hardware des eBikes zu kombinieren. Hier haben wir also eine eigene Applikation auf dem Smartphone Betriebssystem, unabhängig vom eBike System, welche auf die produzierten Daten aus dem Pedelec zurückgreift.
Die Schnittstelle am Beispiel Bosch/COBI liegt hierbei an der Boardcomputer Halterung. Hier wird anstatt dem Nyon ein spezielles COBI Cover aufgesteckt in welchem sich das Smartphone befindet.
Welche Hürden könnte es für COBI geben?
Für uns stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob die generierten Daten aus dem eBike System rechtlich geschützt sind und so ohne weiteres von dritten genutzt werden dürfen. Technisch gesehen ist die Umsetzung, also die Verarbeitung der Daten, kein Problem und wie bereits in der Praxis zu sehen - sehr vielversprechend umgesetzt.
eBike Hersteller könnten aber dazu übergehen die Daten zu schützen indem Steuergeräteauthentisierung, Verschlüsselte Datenübertragung und Gateway Firewalls zum Einsatz kommen. Dies wäre womöglich ein Weg Konkurrenz zu aus dem Wege zu gehen oder Lizenzforderungen mit Nachdruck geltend zu machen.
Eine weiteres Gedankenspiel wäre der Garantieverlust seitens Bosch bei Anwendung eines fremden Gerätes welches Daten über den CAN-BUS sendet.
Auf alle diese Frage werden wir bis zur Markteinführung sicherlich konkrete Antworten bekommen.
Nach der Aussage aus unserem Interview mit COBI Geschäftsführer Andreas Gahlert wird das "Connected Bike System" bis Sommer 2015 umgesetzt sein, zudem laufen bereits Gespräche mit den Herstellern.
Welches System macht das Rennen?
Auf diese Frage gibt es natürlich keine klare Antwort.
Alleine schon deswegen, weil COBI aktuell noch gar nicht in Serienform verfügbar ist.
Tatsache ist, dass solch ein System wie es Bosch mit Nyon in das Leben gerufen hat unglaublich komplex im Zusammenspiel der Datenverarbeitung ist.
Es bleibt daher abzuwarten, wie COBI mit dieser Anforderung umgeht und die Lösung hier letztendlich aussehen wird. Vielversprechend ist COBI auf jeden Fall, da es sehr flexibel in der Handhabung erscheint.
In der Redaktion diskutieren wir aktuell viel über dieses Thema. Hierbei kommen viele Aspekte zusammen, welche ich in diesem Beitrag zusammengefasst habe um sie euch Lesern in einer hoffentlich leicht verständlichen Art näher zu bringen.
Was meint ihr dazu?
Worin liegen die Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems?
Weitere Links zum Thema:
Interview - 10 Fragen/10 Antworten zu "COBI - Connected Bike System"
Das Smarte eBike - COBI macht es für alle möglich
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