Bei der Gesetzeslage hat sich in Deutschland, bzw. der Europäischen Union nichts verändert. Dies bedeutet, dass die Nominalleistung eines Pedelec Antrieb 250Watt nicht übersteigen darf. Die Unterstützung beim Pedalerien darf nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25km/h erfolgen.
Daher weisen wir hier gleich zu Beginn wiederholt darauf hin, dass das Fahren von selbst gebauten S-Pedelecs (Pedelec welches über 25km/h unterstützend wirkt) ohne Betriebserlaubnis im öffentlichen Straßenverkehr nicht erlaubt ist und weitreichende Haftungs- und strafrechtliche Konsequenzen haben kann, insbesondere bei einem Unfall mit Personenschäden!
Trotz der unveränderten Gesetze scheint das Thema Pedelec Tuning nach wie vor unglaublich populär zu sein. Dies lässt sich neben den zahlreichen Beiträgen und Erfahrungsberichten im WorldWideWeb auch darin belegen, dass die Entwicklung beim Tuning immer weiter voran schreitet.
Pedelec - Tuning 1.0 |
Nun haben wir uns eine aktuelle Entwicklung im Bereich Pedelec-Tuning etwas genauer angesehen und auf dem Stellplatz eines privaten Firmengelände ausprobiert.
Mit dem BlackPed haben wir ein Tuningmodul welches für alle gängigen Mittelmotoren zur Verfügung steht, in unserem Fall ausgelegt für Bosch Performance Antrieb. Diese verfügt über mehrere Anschlüsse, welche direkt an der DriveUnit platziert werden müssen. Der Montageaufwand ist also nicht unerheblich, da eine Demontage der Kurbel sowie Motorverschalung notwendig ist. Dies erfordert einen direkten Eingriff an den Anschlüssen am Motor. Damit verbunden ist ein möglicher Garantieverlust der Antriebseinheit, in wie weit eine Tuningmaßnahme letztendlich nachweisbar ist bleibt unklar.
Denn zum einen ließe sich das Modul ohne Probleme und unauffällig wieder ausbauen. Dem gegenüber stehen jedoch bestimmte aufgezeichnete Fahrdaten der Software welche Rückschlüsse auf Tuningmaßnahmen zulassen könnten.
BlackPed Komplett Paket bestehend aus Tuning Modul, Smartphone Halterung und USB Ladekabel |
An sich stellt die Installation des Moduls keine große Herausforderung dar. Die Stecker sind einfach anzubringen, da ein vertauschen aufgrund der Bauform nicht möglich ist. Viel nerviger ist hier die Montage der Motorverschalung, denn Plastik sitzt einfach nicht so satt wie Metall. Wie das Modul im Detail eingebaut wird wollen wir hier nicht zeigen, dazu könnt ihr die Internetseiten der jeweiligen Tuning-Modul Hersteller besuchen.
Besonders praktisch ist die Bluetooth Kommunikation des BlackPed Tuning-Moduls mit dem Smartphone. Mittels einer dazu passenden Applikation lassen sich eine Vielzahl von Dingen einstellen. So kann beispielsweise definiert werden wie das Tuning statt finden soll. In diesem Zusammenhang fanden wir die Funktion, erst ab 27km/h (frei definierbar) in den Tuningmodus umzuschalten sehr interessant. Auf unseren Testrunden fuhren wir so bis etwa 26km/h unter regulären Bedingungen, mit einem kurzen Antritt aus eigener Kraft nach der 25km/h Grenze hinauf auf 27km/h schaltet dich das Modul ein und halbiert dann das Geschwindigkeitssignal um die hälfte (auch hier frei definierbar). So unterstützt der Antrieb dann theoretisch bis reale 50km/h (Tacho 25km/h).
Tuning Modul in eingebautem Zustand. |
In der Praxis zeigt sich, dass auf unserem privaten Rundkurs eher Geschwindigkeiten um die 32km/h die Regel sind. Damit kommt man zügig voran, der gesteigerte Energieverbrauch bleibt im Rahmen und die Standard Übersetzung kommt mit diesem Tempo gut zurecht. Auf einem Mountainbike im Gelände macht Tuning unserer Erfahrung nach kaum Sinn, da es Bergauf sowieso langsamer voran geht und Bergab die Schwerkraft das Elementare für den Geschwindigkeitsrausch ist.
Aus den Kommentaren zum ersten Artikel ist zu entnehmen, dass Tuning vor allem für Strecken-Fahrer interessant ist. 10km Überland zum Arbeitsplatz sind mit 35km/h einfach schneller zu bewältigen. Bei 45km/h hingegen wird das Pedelec Fahren zum Stress, da die Fahrrad-Verkehrsstruktur nicht für solche Geschwindigkeiten ausgelegt ist.
Fazit: Tuning beim Pedelec hat sich deutlich weiterentwickelt. Weg von der privaten Bastellösung, hin zu einem richtigen Markt mit zahlreichen Produkten zur illegalen Manipulation der Geschwindigkeitsbegrenzung. Das von uns in diesem Artikel zur Anwendung gekommene BlackPed Tuning Modul erfordert einen gewissen Aufwand bei der Installation, bringt jedoch den Vorteil mit sich über eine Funkverbindung zahlreiche Detaileinstellungen über das Smartphone definieren zu können.
Die praktische Anwendung ist so einfach wie das Pedelec fahren selbst - anmachen, in die Pedale treten, staunen.
Weitere Links zum Thema:
- Illegale Fans - Über die Gegebenheiten des Pedelec Tuning
Vielleicht geht es vielen so wie mir, ich fahre zu 90% mit dem E-Bike in der Stadt in engen 30 km/h Zonen und da stellt ein Bike mit 25 km/h für die Autofahrer ein Hindernis dar. Das dichte Auffahren und der dauernde Versuch mich als Radfahrer zu überholen brachte mich täglich in gefährliche Situationen. Seit ich mein Bike getuned habe, gehört das der Vergangenheit an, die Autofahrer fahren geduldig und mit Abstand bei Geschwindigkeiten von 32 km/h hinter mir her. Der Gesetzgeber sollte darüber nachdenken, dass man mich zwingt zwischen "sich in Gefahr bringen" und "gegen das Gesetzt verstoßen" zu wählen, wobei für mich persönlich für letzteres entschieden habe. Daher plädiere ich für eine Gesetzesänderung, von 25 auf 30 km/h. M.Trebies
AntwortenLöschenDas stimmt, allein um zu verhindern, dass einen Autos in den engen 30ger Zonen überholen, wäre 32km/h wie in den USA sinvoll.
LöschenHallo Anonym, kannst Du etwas näher ausführen, warum nach Deinen Tests das bikespeed-Real-Tuning Deiner Ansicht nach am Besten war? Welche anderen Tuning-Module hast Du noch ausprobiert? Inwiefern waren sie schlechter als das o.g. Modul? Was waren die Unterschiede? Danke schon mal für die Antwort.
Löschendas Problem hatte cih auch, seit dem Tuning bin ich der, der die Autos überholt :)
LöschenIch habe den gesamten Pedelec Tuning Markt analysiert und ausgiebige Tests durchgeführt. Meiner Meinung nach ist das Modul von bikespeed-RS bislang unschlagbar. Das bikespeed-RealSpeed-Tuning hebt die Begrenzung der Unterstützung bei 25 km/h auf und zeigt immer die reale Geschwindigkeit auf dem Tacho an. Auch die Kilometerzähler, Durchschnitts- und Maximal-Geschwindigkeitsanzeige, Reichweitenberechnung usw. sind weiterhin ohne Einschränkung nutzbar. Selbstverständlich bleiben auch die vorhandenen Unterstützungsstufen sowie Anfahrprofile unverändert erhalten. Mehr Details dazu bekommt ihr auf der Homepage http://www.bikespeed.de/RS.html
AntwortenLöschenAnonym
AntwortenLöschenÜber schnelleres Fahren mittels Tuning wurde schon reichlich geschrieben. Ich finde einen weiteren Aspekt interessant : langsames Fahren ohne dabei zu treten und so die volle Aufmerksamkeit auf die Gleichgewichtsverlagerung legen zu können und schwierige Passagen, insbesondere bergauf, so mit Genuss meistern zu können. Trail fahren also, ohne direkt Abgase zu produzieren. Ca. max. 10km/h sollten dazu ausreichen.
Gibt es dazu Vorschläge für einen Umbau ?
Das kann genau genommen nur das JUM-Ped. Im Gegenzug zu den anderen Lösungen handelt es sich hier um Software Tuning. Hier kann der Walk Taste eine Km/h Grenze zugeordnet werden.
LöschenWarum macht man es nicht einfach so wie in den USA? Da werden von Bosch die gleichen Motoren und Akkus verkauft und der Motor regelt erst bei 32 km/h herunter. Angenehmes Fahren ist damit erst möglich und man muss nicht ständig gegen eine gefühlte Mauer fahren, wenn man mal Geschwindigkeit braucht.
AntwortenLöschenHallo,
Löschengenau dafür gibt es S-Pedelecs bis 45km/h und die 37€ Versicherung pro Jahr sind bei Preisen oberhalb von 3.000€ ein Witz. Für das Geld eines Tuning-Moduls kann man sich auch 5 Jahre versichern, so dass wenn es wirklich mal einen Fußgänger trifft, dieser zumindest versorgt ist.
Die S-Pedelecs sind nahezu identisch mit den Pedelecs, das ist also genau das, was man auch mit Tuning erreichen möchte.
Das ist schon so. Nur darf ich mit einem S-Pedelec z.B. nicht im Wald fahren. Für mich ist auch das Tuning von Bikespeed das A und O, da es immer alles richtig anzeigt und bei Bedarf mittels Tastenkompination deaktiviert werden kann.
LöschenDas Problem sind nicht die 37€. Sondern die Helmpflicht und dass man nicht auf Fahrradwegen fahren darf. Praktisch heißt das, dass ich in einer 50er Zone links vom Fahrradweg mit 45 fahre. Während mich Autos mit 55 überholen. Wie bekloppt ist das denn, der Gesetzgeber zwingt uns ja in die Illegalität.
AntwortenLöschenIch sehe es wie die meisten, 32 km würde allen gerecht. Zumal Rennräder und Mountainbike`s auf den Radwegen locker mit 35 an einem vorbeiziehen, bergab noch wesentlich schneller. Diese 25 km sind ein Relikt aus den Nachkriegsjahren, angepasst an damalige Motoren, Bremsen und den allgemeinen Verkehrsfluss etc. Zudem würden dann noch wesentlich mehr Pendler ebiken, was unsere Umwelt, Städte und Ballungsgebiete aber auch Krankenkassen wunderbar entlasten würde, Fitness auf dem Weg zur Arbeit und zurück. In D dürfen mit politischen Wissen Dieselstinker, SUV`s und PS Boliden mit irren PS fahren wie sie wollen, aber 7 km Ebike Vernunftmehrspeed ist ein No Go, was für eine Ignoranz und Schwachsinn. Im noch Autoland D bekommen nach wie vor Topverdiener den Alibipuderzucker auf ihre Rosette gestreut, ihr E Auto wird mit 4000 Euro unterstützt, sagt doch eigentlich alles ! Aber Tesla wird das Rennen machen und unsere Protagonisten, vom Zulieferer bis zum heutigen Topkonzern eine harte Landung erleben, das kommt bei all dem Filz der letzten 60 Jahre halt dann raus!
AntwortenLöschenGenau so ist es! Nicht nur hat man sich hier völlig auf die Automobilindustrie fixiert (sieht man gut an der Abwrackprämie), man hat auch das Thema Digitalisierung völlig verpennt. Nach über 30 Jahren, die das Silicon Valley schon existierte, war für die Altherren- und Altdamenriege der Politik das Internet immer noch "Neuland"! Von den Börsenwerten von Google, Apple oder Microsoft träumt unsere Automobilindustrie! Hier läuft so einiges schief. Wenn man mich fragt, was hier eigentlich NICHT schief läuft, fällt mir spontan nichts ein.
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