Zunächst stellt sich natürlich die Frage, ob die neue Kassette mit dem großen 46er Blatt als größtes Ritzel so einfach durch das Serienteil mit 42 Zähnen ausgetauscht werden kann. Kurz gesagt, es geht - ganz optimal ist die Kettenlänge dabei nicht, jedoch ist die Schaltperformance trotzdem absolut top.
Als Versuchsbike musste hier unser Cube Stereo Hybrid 140 27,5+ herhalten.
Dieses ist serienmäßig, wie viele 2016er Modelle, mit einer Shimano XT Schaltgarnitur ausgestattet und verfügt über eine 11/42 Kassette (11-13-15-17-19-21-24-28-32-37-42). Diese läuft im Zusammenspiel mit einem 15er Blatt auf der Tretlagerachse des Bosch Performance CX Mittelmotors.
Die 11/46 Kassette (11-13-15-17-19-21-24-28-32-37-46) ist im Prinzip identisch mit dem 42er Modell, verfügt also ebenso über 11 Übersetzungsmöglichkeiten wovon lediglich die größte Variante 4 Zähne mehr zählt.
Unsere Versuchsfahrten fokussierten sich in erster Linie auf die bergauf Eigenschaften, damit verbunden die Trittfrequenz sowie die dabei gefahrene Geschwindigkeit. Mit dem Bosch Nyon verfügt unser Bike über eine einfache Möglichkeit diese Daten direkt über das Display aus dem eBike System zu entnehmen.
Bei der Fahrt den Berg hinauf bewegen wir uns überwiegend in der kleinsten Unterstützungsstufe ECO, daher kommt der kleinste Gang vor allem in Stücken ab 15% Steigung häufig zum Einsatz.
Hierbei fällt im ersten Moment der deutlich fühlbare Schaltsprung zwischen dem 2. Gang mit dem 37er Blatt auf das große 46er auf. Dies wirkt sich natürlich in erster Linie auf die Trittfrequenz aus. Wer also bei 10km/h einen leichteren Gang wählt, befindet sich plötzlich bei einer Trittfrequenz um 90 Umdr./min.. Gut, dass hier der Bosch Antrieb in diesen Drehzahlbereich weiter zuverlässig Untersützung bietet.
Im Gegenzug lassen sich nun bergauf Geschwindigkeiten von 7km/h bei einer Trittfrequenz von etwas unter 60 effizient pedalieren. Vor allem für die Bergziegen unter euch vielleicht ein interessanter Aspekt. Im konkreten Vergleich haben wir folgende Werte aufgezeichnet:
Was den eigentlichen Energieverbrauch angeht, so konnten wir keinen deutlichen Unterschied zwischen der 42er oder der 46er Kassette feststellen. Vielleicht kommt auf einer klassischen Biketour das größte Blatt einfach zu wenig zum Einsatz, um eine höhere Reichweite zu erzielen.
Interessant könnte wohl die Verwendung der neuen 46er Kassette mit einem 16er Ritzel auf der Tretlagerachse werden. Hier ergibt sich dann eine größere Übersetzungsbandbreite von 382% (11/42 - 15) zu 418% (11/46 - 16). Wobei die Spreizung ausbalanciert in den unteren und oberen Bereich erweitert wird.
Quelle: ritzelrechner.de |
Beim einfachen Austausch der Kassette mit derselben Kettenlänge ergeben sich extreme Positionen des Schaltarms. Hier ist es zwingend notwendig das Schaltwerk über die B-Schraube an die neuen Verhältnisse anzupassen. Der Schaltarm ist nicht auf Anschlag, die große Vorspannung jedoch nicht ganz optimal. Dennoch funktionieren die Schaltvorgänge präzise und direkt,
Fazit:
Als klassischer Ersatz für die 42er Kassette bringt das neue, große 46er Modell wohl keine wesentlichen Vorteile. Für all diejenigen unter euch, die gerne und viel extrem steile Steigungen bei kleiner Unterstützungsstufe befahren, kann das große 46er Blatt interessant sein, da es effiziente Trittfrequenzen bei niedriger Geschwindigkeit zulässt. Sinnvoll erscheint die Kombination mit einem 16er Ritzel.
Weitere Links zum Thema:
- Macht die neue Shimano XT (2016) das zweifach Kettenblatt beim Pedelec überflüssig?
- Futter für die Bergziege - 14er Kettenblatt für Bosch Performance Line
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