02.05.2017

Riva Bike Festival - Tag zwei auf dem Bike

Unser letzter Tag in Riva war dominiert von praktischen Erfahrungen mit den neuen eOne Bikes von Merida sowie zweier Cube Stereo Hybrid 160 mit aktueller Bosch Software - Stichwort eMTB Modus. An diesem Tag spulten wir über zwei Ausfahrten um die 55km auf etwa 2500 Höhenmeter ab. Ausfahrt 1 führte mit den Merida Shimano Bikes über die nördliche Route entlang von Weg 401 und 409. Tour zwei mit den Bosch Bikes von Cube über den Naranch Trail.

Tour 1 - Unterwegs auf Merida eOne Serie mit Shimano STEPS e8000 
Punkt 10.00Uhr zur Eröffnung des Festivalgeländes starteten wir die erste Tour mit den neuen Merida Bikes, ausgestattet unter anderem mit den neuen STEPS e8000 Shimano Mittelmotor. Das eOne Sixty kam in der mittleren 800er Ausstattungsvariante zum Einsatz. Parallel dazu noch das eOne Twenty in der besten Variante 900e.


Wie der Name hier schön vermuten lässt, ist das Sixty als Enduro Bike anzusehen, da es mit 160mm Federweg in Front und Heck daher kommt. Das Twenty als klassische Allmountain Kiste mit 120mm Fahrwerk. Neben den Fahreigenschaften interessierte uns hier vor allem die Leistung und Effizienz des neuen Shimano Antriebs.

Vom neuen Shimano Antrieb bin ich seit der ersten Ausfahrt mit dem Focus Jam² Plus richtig begeistert. Er fühlt sich unglaublich natürlich an und unterstützt den Biker auf einem sportlichen Niveau beim Pedalieren. Um vor lauter eMontainbikes nicht der Betriebsblindheit zu verfallen hatte ich zum Ziener BIKE Festival meinen langjährigen Kumpel "McGyver" aus vielen Jahren des gemeinsamen Bikens mit dabei. Etwas Feedback von einem erfahrenen Biker ohne Pedelec Virus kann nur hilfreich sein, wenn es darum geht eine saubere Beurteilung vorzunehmen.

Bei unserer Ausfahrt fiel uns zu allererst auf, wie gut sich der Shimano Antrieb ohne Unterstützung fahren lässt. Absolut kein Widerstand beim Treten im Motor zu spüren. So sind wir locker flockig die ersten 4,5km (leichter Anstieg) bis zum Berg mit etwa 18km/h ohne Unterstützung gefahren. Sicherlich hängt hier viel vom Bike ab, jedoch hatte ich dieselben Erfahrungen bereits mit dem oben erwähnten Focus Bike gemacht.

Im Anstieg selbst fühlten wir uns bei sportlicher Fahrweise, also mit einem gewissen Maß an Eigenleistung, in der kleinsten Unterstützungsstufe sehr wohl. Des Shimanos liebste Trittfrequenz liegt ab etwa 80 Umdrehungen/min. an - hier liegt bis zur 25km/h Grenze ein sehr feinfühliges Drehmoment an. Kurze Spurts mit einer 110er Kadenz geht der Shimano gut mit, unter 80 hingegen scheint er, aufgrund von einem gefühlten reduzierten Drehmoment in diesem Bereich, nicht so stark zu sein.

Bei Fahrten, vor allem im maximalen Boost Modus, an der 25km/h Grenze bricht der Shimano Antrieb sehr ruppig die Unterstützung ab. Dies kann doch sehr nerven, sobald man sich in diesem Geschwindigkeitsbereich längere Zeit aufhält
Bei extremen Steigungen zieht der japanische Mittelmotor ohne Probleme und gut dosierbar den Berg hinauf. Hier entstehen die Grenzen des Fahrbaren dann durch die Bike Geometrie des Merida eOne.

Das eOne Twenty hatte beim Start einen nicht ganz vollen 500er Akkupack. Vier von fünf Ladebalken wurden zu Beginn auf dem Display registriert. Am Ende der Tour war noch ein Ladebalken zu verzeichnen.

Die Kettenstrebe, bzw. Radstand ist hier gerade so lang, dass das Bike bei extremen Anstiegen mit viel körperlichem Einsatz (Vorlage) am Boden bleibt. Nach einem Stop im steilen Gelände ist das Anfahren mit leichtem Gegenbremsen am Hinterrad zur Dosierung der Kräfte gekonnt möglich.

Auf dem Trail bergab zeigt sich, zu was Federweg gut ist. Gegen Ende des 409er Weges geht es sehr grob zu, faustgroße Steine gehören hier noch zu der kleineren Sorte. Das eOne Twenty wird in dieser Situation sehr anstrengen zu fahren, da das Bike bedingt durch den begrenzten Federweg sehr unruhig liegt. Hier zeigt sich das eOne Sixty deutlich ruhiger und lauffreudiger.
Auf klassischen Flow-Trails hingegen zeigen beide eine sehr ausgewogene Figur. Das Gefühl auf dem Bike ist gut, da es sich über Gewichtsverlagerung je nach Anforderung gut ausbalancieren lässt - hier stimmen also die Proportionen in der Rahmengeometrie. Weitere Details zu diesen Bikes und unserem kommenden Dauertester eBig.Trail 800 folgen dann in einem separaten Artikel in den kommenden Wochen....


Merida eOne Sixty 800

Merida eOne Twenty e900



Tour 2 - Cube Stereo Hybrid 160 mit neuem eMTB Modus
Tour zwei wurde für 14.30 Uhr anvisiert. Beim Cube Stand bekamen wir hier zwei Stereo Hybrid mit 160mm Federweg in der besten Ausstattungsvariante "Action Team". Das besondere hierbei war die bereits frisch aufgespielte neue Software von Bosch mit dem neuen eMTB Modus. Hier war klar, dass der Fokus voll und ganz auf diesem Modus liegen sollte.

Bergauf ging es also von Torbole aus vorbei an Arco durch den Ort Bologano zum Aufstieg an den Monte Creino (1280m). Alles in allem um die 1300Hm.
Der Aufstieg zum Naranch Trail erfolgte somit größtenteils über die Straße, lediglich ab St. Barbara und im Trail selbst ging es zeitweise durch das Gelände bergauf.

Die erste spannende Frage, welche sich uns stellte - wird das Powerpack 500 die gut 1300 Höhenmeter im neuen eMTB Modus durchhalten. Da wir zu zweit unterwegs waren kamen somit auch gleich unterschiedliche Fahrerprofile zum Einsatz - Systemgewicht von mir etwa 105kg, Kollege "McGyver" bringt mit seiner Körpergröße von knapp 1,90m zusammen mit Bike und Kleidung gute 115kg auf den Untergrund.

Die Antwort auf diese Frage vorab - ja, es hat mit zwei (105kg) bzw. einem (115kg) übrig gebliebenen Ladebalken ausgereicht. Gefahren wurde die komplette Strecke im neuen eMTB Modus.
Nun was fällt in dieser neuen Unterstützungsstufe auf?
Zunächst einmal wird deutlich, dass die Unterstützung deutlich weniger linear verläuft als beispielsweise auf Tour oder Turbo. Je nach Druck auf das Pedal, bzw. Anforderung an das Gelände, reagiert das Bike deutlich dynamischer.

In der Praxis sieht dies dann so aus, dass vor allem die erste viertel Kurbelumdrehung sehr kraftvoll zu Werke geht. Das Ansprechverhalten ist hier deutlich zu spüren. Das Anfahren in ungünstigen (am Berg) Situationen wird dadurch vereinfacht, dass wir hier schneller in die Fortwärtsbewegung, also in den Tritt kommen. Parallel dazu reduziert sich die zugegebene Kraft dann aber wieder sobald man minimal in Fahrt ist. Damit wird das unkontrollierte Aufsteigen der Front erkennbar reduziert.
Eine feine Balance zwischen gezielter Kraftentfaltung und Kontrolle des Bikes.

Während des gesamten Aufstiegs und später im Trail selbst hatten wir nie das Gefühl, den Unterstützungsgrad manuell ändern zu müssen. Irgendwie hat es immer gepasst.
Zwar hatten wir Anfangs wie gesagt die Sorge ob die Energie im Akku für die erste große "Rampe" über eine Länge von 14km und 1150Höhenmetern reichen würde, die Praxis zeigte jedoch, dass der eMTB Modus ausgewogene Unterstützung bietet.

Bergab im Trail mit vereinzelten Gegenanstiegen oder stark verblockten, langsamen Stellen hat die Stufe eMTB (Sport) immer gepasst. Die gebotene Motorleistung entsprach hier dem aktuellen Bedarf immer nach dem Motto dezent aber konsequent.

Wir werden bei nächster Gelegenheit auf unserem Haustrail den neuen eMTB noch etwas genauer untersuchen und die Charakteristik weiter erkunden. Hier kennen wir jeden Anstieg mit jedem Stein und jeder Wurzel, damit entsprechend anspruchsvolle Situationen an die Motorsteuerung.

Ab 1. Juli kann jeder CX Biker über ein Softwareupdate beim Händler den neuen Modus aufspielen lassen. Bisher konnten wir hier keinen Nachteil erkennen, die bisherige SPORT Stufe zu ersetzten.

Weitere Links zum Thema:
- Riva Bike Festival 2017 - Fotostrecke


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